Dienstag, 28. November 2017

Drei Aminosäuren für ein effizientes Training Arginin, Citrullin, Histadin



Arginin



L-Arginin (nachfolgend Arginin) ist unter den Aminosäuren deshalb besonders, weil es mit vier Stickstoffgruppen mehr Stickstoff (N) als alle anderen Aminosäuren enthält.




Daraus resultiert auch die wichtigste Eigenschaft von Arginin: nur aus Arginin kann der Körper das gefäßaktivierende Molekül NO (Stickoxid) bilden. Arginin wird mit Hilfe des Enzyms Stickoxid-Synthase (NOS) direkt in NO umgewandelt. Dieses Molekül NO steuert die Weitung der Gefäße und steuert so die Durchblutung und den Blutdruck.



Dazu sorgt Arginin im Muskel für die Bereitstellung des Energiespeichers Kreatin und im Blut für die Bereitstellung von NO.

Weiterhin beeinflusst es die hormonelle Regulation (endokrine Regulation) vor allem der Hypophyse und der Nebenniere. Hormone wie Katecholamine (Anregung des Herz-Kreislaufsystems), Insulin (reduziert Zuckerspiegel), Glukagon (erhöht Zuckerspiegel), Prolaktin (fördert Stillen und Brutpflege, hemmt die Fruchtbarkeit) und Wachstumshormon (stimuliert Zellwachstum) sind von Arginin abhängig. 
 

Arginin hat den zusätzlichen Vorteil, die Wachstumshormonwerte (GH) zu steigern, was Muskelwachstum stimulieren kann.



Arginin sorgt für effektive anabole Wirkungen, die insbesondere dadurch zustande kommen, weil der Transport von Aminosäuren in verletztes Gewebe, so auch durch das Training geschädigtes Muskelgewebe, stimuliert wird. Diese Wirkung führt zu einer erhöhten Verfügbarkeit an Aminosäuren für die Proteinsynthese, um den Anabolismus gerade bei verletzten Gewebsstrukturen zu fördern.



Problem Ammoniak



Arginin sorgt im Gesamtstoffwechsel für die Entgiftung von Ammonium als Harnstoff im Urin. Bei jeder langen und intensiven Belastung entsteht Ammoniak. Ammoniak wirkt sowohl mental, als auch muskulär ermüdend. 
 

Durch die Einnahme von Arginin ist eine höhere Leistungsfähigkeit gegeben, weil diese der Ermüdung entgegen wirkt. Arginin während der trainingsbedingten Belastung genommen beschleunigt die Glucose-Verwertung. Dies erklärt sich aus der durchblutungsfördernden Eigenschaft von Arginin.



Zudem senkt Arginin das Laktat. Um eine laktat- und ammoniaksenkende Wirkung von Arginin zu erzielen gibt es 2 Strategien:



Strategie 1:



Die tägliche Einnahme dieser Aminosäuren direkt nach dem Training über mindestens 2-3 Wochen führt zu einem Langzeiteffekt.



Strategie 2:



Hierbei wird der Langzeiteffekt mit einem zusätzlichen Kurzzeiteffekt kombiniert. Die Aminosäuren werden zusätzlich 30 bis 60 min vor dem Training aufgenommen.



Wählen sie einen NO-Booster, der zwischen 5 bis 6 g Arginin liefert und nehmen diesen 30-60 Minuten vor dem Training.



CITRULLIN



Diese Aminosäure ist Arginin sehr ähnlich. Citrullin wird im Körper sogar in Arginin umgewandelt und steigert die Arginin- und NO-Werte besser als Arginin allein.



Citrullin hat gegenüber Arginin den Vorteil, dass es nicht so stark vom Verdauungssystem aufgebraucht wird wie Arginin.



Da Citrullin Bestandteil im Harnstoffzyklus ist, hilft es die Muskelerschöpfung während des Trainings zu verhindern, weil es Ammoniak aus dem Körper beseitigt.



Zudem ist belegt, dass die Supplementation mit Citrullin vor einem hartem Training zu einer vermehrten Wachstumshormonausschüttung führte. Nun sorgt Training bekanntlich an sich schon für ein erhöhtes Aufkommen von GH. Laut einer Studio an Radrennfahrern wurde bei einer unmittelbaren Messung nach dem Rennen festgestellt, dass die Citrullin-Gruppe einen Wachstumshormonspiegel aufwies, der rund 66 % höher lag als bei der Placebo-Gruppe. Allerdings zeigte sich, dass die reine Aufnahme von Citrullin ohne nachfolgendem Training keine Erhöhung des GH-Wertes bewirkt.

Wählen sie ein Produkt das mindestens 3 g Citrullin liefert und nehmen es 30-60 Minuten vor dem Training.



HISTADIN



Sie kennen Histadin vielleicht als die Aminosäure, die im Körper mit Beta-Alanin verbunden wird, um den Kraft- und Ausdauer-Booster Carnosin zu bilden. Sie kennen es vielleicht auch als die Aminosäure, die in die Immunreaktion einbezogen ist, wenn Sie krank werden oder eine allergische Reaktion haben.



Als eine der ca. 20 proteinogenen Alpha-Aminosäuren ist Histidin maßgeblich am Aufbau der Proteine beteiligt. Der Körper kann diese Aminosäure zwar in geringem Maße selber herstellen, aber bei erhöhter Belastung und in der Wachstumsphase muss sie von außen mit der Nahrung zugeführt werden.

Aufgrund seiner besonderen molekularen Struktur ist es die Aminosäure welche Metalle, wie Eisen oder Zink, binden und für den Organismus nutzbar machen kann. Als Eisen-Binder ist es der wichtigste funktionelle Bestandteil des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin und des Muskelfarbstoffes Myoglobin. 

Auch als Ligand von Metall-Ionen in der Atmungskette spielt es eine herausragende Rolle. Außerdem wirkt es entzündungshemmend und antioxidativ. So fängt es bei entzündlichen und allergischen Prozessen freie Radikale ab und schüzt dadurch das Immunsystem.

Des Weiteren stärkt es das Immunsystem durch die Unterstüzung der weißen Blutköperchen. Eine weitere wichtige Funktion von Histidin ist die Steuerung des Wachstums und der körperlichen Reparaturmechanismen. Bei einem Mangel kommt es zu Wachstumsstörungen und entzündlichen Veränderungen der Haut.

Durch seine Metallbindungsfähigkeit kann es auch giftige Schwermetalle aus dem Körper entfernen. Im Zusammenhang mit Zink als Histidin-Zink-Verbindung wird das lebenswichtige Zink bioverfügbar. Zink stärkt das Immunsystem und dient als Vermittler bei Stoffwechselprozessen in der Muskulatur.

Große Bedeutung besitzt Histidin auch beim Muskelaufbau. Durch einen positiven Effekt auf die Stickstoffmonoxidbildung wird das Wachstum von Kapillaren in der Muskulatur gefördert.

Durch die bessere Verfügbarkeit von Sauerstoff kommt es zu einem effektiveren Trainingseffekt. Auch das Zink in den Histidin-Zink-Komplexen ist maßgeblich durch seine Vermittlung bei den Stoffwechselprozessen in der Muskulatur an dessen Aufbau beteiligt.



Wählen Sie ein Produkt, das 1-2 g Histadin liefert und nehmen es 30—60 Minuten vor dem Training.