Samstag, 10. Juni 2017

Verwahrlosung


Sokrates schrieb einmal: Niemand hat das Recht physisch zu verwahrlosen. Leider ist es in diesem Land nicht Programm sich körperlich zu betätigen.

Lieber gieren die Leute hinter solch einem gesellschaftlichem Nichtsnutz wie Petro Lombardi und seiner getrennten ... her. Ich frage mich, mit welchem Primitivismus muss man ausgestattet sein, um solchen Menschen auf Instagram zu folgen oder ihnen auch nur in irgend einer Art Aufmerksamkeit zu widmen.

Genau so muss man diese auf dem roten Teppich stattfindende „Prommibegaffung“ als Ausdruck völligen Versagens des eigenen Egos werten. Ich kann diesen Hysterierummel mit keiner Zelle menschlichen Verstandes erfassen. Was leistet ein Schauspieler, dass es als gerechtfertigt erscheinen lässt, dass ich mich an den Rand des roten Teppich stellen und mich dann noch für ein Autogramm artig bedanke. Von was lebt dieser Schauspieler? Er lebt von mir, wenn ich ins Kino gehe und an der Kasse artig bezahle. Daher müsste es genau umgedreht sein. Ich stehe auf dem roten Teppich und der Schauspieler huldigt meinem Arbeitseifer, der das Geld verdient, von dem er lebt. Vielleicht kann mir jemand in diesem Zusammenhang plausibel erklären, wozu man ein Autogramm braucht?

Und da genau schließt sich der Kreis. Nur wenn ich meine körperliche Leistungsfähigkeit erhalte, bekommt der Schauspieler sein Geld.

Wie geht es nun weiter.

Meine berufliche Betätigung bringt es mit sich, dass ich ab und an Leute berate, die sich ein Haus bauen wollen. Ich frage dann immer mal nach den technischen Daten für das geplante Haus. Hierzu ein Beispiel: Grundstücksgröße 500 qm, Grundfläche Haus - Bungalow nicht unterkellert - 150 qm, Kosten ca. 180.000 bis 200.000 EURO. Ich rede vom Osten Deutschlands. Und jetzt kommt es: Ich frage dann nach der Größe des Kinderzimmers. Voller Stolz wird berichtet, es gibt zwei Kinderzimmer mit ca. 20 qm pro Zimmer. Und hier zeigt sich, dass man nicht wirklich mitdenkt. Wenn das Kind nicht gerade Klavierspielen soll, braucht kein Kind ein solches Zimmer. Ich bin in einem Kinderzimmer mit 7 qm aufgewachsen. Was habe ich vermisst - nichts, zumindest in Bezug auf mein Kinderzimmer.

In meiner Nachbarschaft lebt eine Familie und dieser gilt mein voller Respekt und das meine ich ganz ehrlich. Die arbeiten sich den Arsch wund für ihre Kinder und ihr Haus. Nur was ich bisher nicht festellen konnte ist, dass sie mal entspannt zusammen den Sonnenuntergang genießen. Ich glaube nicht, dass eines ihrer Kinder nach den Ferien in die Schule geht und freudestrahlend berichtet; ich war zwar nicht im Urlaub aber dafür habe ich ein großes Kinderzimmer.

Ich hoffe ihr versteht meinen Ansatz.

Mein Credo lautet: Reduziert aufs Maximum (ehemals Smartwerbung). Hierzu möchte ich euch ein Beispiel nennen. Einer meiner beruflichen Kollegen teilte mir hoch erfreut mit, dass er sich eine elektronische Schließanlage mit Fernbedienung für sein Garagentor installieren lassen habe. Er findet das sehr bequem, weil er nun nicht mehr Aus- bzw. Einsteigen muss, zum Öffnen oder Schließen des Tores. So weit so gut. Nach dem Preis habe ich nicht gefragt. Aber ich denke, so um die 500,00 EURO wird man wohl investieren. Jetzt kommt meine Rechnung. Bei einem durchschnittlichen monatlichen Verdienst von 1500,00 EURO nach Steuern, verdient man bei 22 Arbeitstagen pro Monat und 8 Stunden pro Tag in einer Minute etwa 0,15 EURO. Wenn das automatische Öffnen und Schließen pro Vorgang eine Zeitersparnis von einer Minute bringt, im Gegensatz dazu, wenn ich das Tor per Hand bediene, gewinne ich faktisch in Arbeitszeit umgerechnet 0,15 EURO. Das bedeutet, um die Zeitersparnis in Gewinn an Arbeitszeit umzusetzen, muss man das Tor ca. 3.333 (3.333 x 0,15 EURO = ca. 500,00 EURO) mal öffnen. Wenn man fünfmal die Woche arbeitet, gewinnt man auch nur am Arbeitstag einen Gewinn. Im Regelfall benutzt man das Tor dann zweimal, sodass man 2 Minuten Arbeitszeit gewinnt. Damit muss man 1666 Tage arbeiten, um danach durch die Zeitersparnis einen Gewinn zu erzielen. Bei ca 220 Arbeitstage pro Jahr braucht man also etwa 7,5 bis 8 Jahre, um endlich Gewinn zu machen. Damit stellt sich die Frage lohnt sich eine solche Investition.

Man kann jetzt folgende Gegenrechnung aufmachen. Wenn man für eine Minute Tor auf- oder zuschließen einen Kalorienmehrverbrauch von 2 Kcal ansetzt (das dürfte so passen), kommt man bei 3.333 Schließeinheiten auf Rund 7000 Kcal. Im Ergebnis hat man so ein Kilo Fett zusätzlich verbrannt und 500 EURO gespart.

Ich habe mir beim Erstellen dieses Artikels nebenbei die Sendung Horror Tattoos reingezogen. Sehr interessant. Da stellt sich eine 29-jährige Dame mit einem Körper vor, wo man sich fragt, wer will so was als Mann ficken und insbesondere wie will Mann mit dieser Fettschicht klarkommen. Seht mir diese drastische Ansage nach, aber was der Tatsache entspricht, ist auch so zu formulieren.

Und nun ach Gott ihr wahres Problem. Sie hat ein Tattoo, weswegen sie sich schäme und nunmehr nicht im Bikini baden gehe. Ich denke, sie tut damit der männlichen Welt einen Gefallen und das ganz bestimmt nicht wegen des „hässlichen“ Tattoos.

So könnte ich sicherlich noch so manchen menschlichen Missstand aufzählen, ob es die Kettenraucher betrifft, den zunehmenden Drogenmissbrauch oder diejenigen die mit Alkohol nicht wirklich genussvoll umgehen können und somit ihren Körper ruinieren.

Es ist einfach nicht im gesellschaftlichen Bewusstsein angekommen, dass es wichtig ist seine körperliche Fitness und somit seine Gesundheit zu erhalten. Leider fängt dieses Elend oben bei der Regierung an und zieht sich dann durch die gesamte Gesellschaft fort. Schaut euch doch mal Frau Merkel an. Würde man dem Grundsatz folgen, dass in einem gesunden Körper ein gesunder Geist steckt, dann dürfte SIE für das genaue Gegenteil stehen. So entspricht ihr schleppender Gang ihrer Regierungspolitik: Wer etwas bewegt hat verloren.

Angesichts der zunehmend desolater werden gesundheitlichen Betreuung und der in Zukunft mit Sicherheit weiter steigenden Kostenbeteiligung für sie als Patient, sollten sie mehr denn je darauf bedacht sein, sich körperlich fit und gesund zu halten. Und, wenn ich gerade bei dieser Feststellung bin, dann sollten sie vielleicht noch etwas weiter denken. Alle reden von der viel gepriesenen Freiheit. Wenn man sich allerdings dick und fett gefressen hat und somit zum Diabetiker Typ II mutiert ist, muss man seinen Blutzucker kontrollieren und Insulin spritzen. Ist das Freiheit? Nein, das ist Zwang und, wenn man sich dem nicht stellt, stirbt man. Oder das Leiden beim Sachen kaufen. In der Regel dürfte es bis zur Größe XL kein Problem sein, etwas modisch Anständiges zu finden. Wenn man allerdings darüber hinaus eine Größe benötigt, fängt es an eng zu werden. Oder sie wollen in ein Konzert gehen. Bei 130 kg Körpergewicht und aufwärts, dürfte es wohl schwer fallen zwei oder drei Stunden zu stehen. Und über die Arbeit braucht man wohl nicht weiter reden. Wenn ich eine Verkäuferin im Format Belugawal im Arbeitskittel hinterm Tresen sehe, gewinnt man sofort das Gefühl man stört, weil sie aufstehen muss.

Denken Sie einmal über folgende Aussage nach, wenn sie wieder einmal mit sich und der sportlichen Betätigung hadern. Was nützt es ihnen, wenn sie einen Klumpen Gold im Keller liegen hat, wenn ich zuerst an die Futterkrippe gerannt bin.