Samstag, 21. Juli 2018

Gewürze in der Ernährung

Viele Athleten verwenden nur Salz und Pfeffer, um ihre Speisen zu würzen. Wenn man berücksichtigt, dass Salz im Sinne der Definition für Gewürze noch nicht einmal ein Gewürz ist, dann wird deutlich, welche geringe Bedeutung die Gewürze in vielen Haushalten haben.

Terpene

Terpene sind sekundäre Stoffwechselprodukte von Pflanzen, das heißt, sie sind für das Überleben der Pflanze nicht lebensnotwendig. Terpene verfügen aber über ein starkes Aroma und sind Bestandteile ihrer ätherischen Öle. Terpene zeigen antimikrobielle, teilweise sogar auch antikarzigogene, das heißt krebsvorbeugende, Wirkungen und sind somit ein erstklassiger Gesundheitsschutz.

Zu den Terpenen zählen auch die Carotine aus der Gruppe der Carotinoide. Das populärste Carotinoid ist sicherlich das Beta-Carotin, die wichtigste Vorstufe von Vitamin A. Carotinoide wirken antioxidativ, das heißt binden freie Radikale im Körper und zeigen damit eine herzschützende sowie krebsvorbeugende Wirkung. Als herausragendes Beispiel für ein Carotinoid mit besonderem Gesundheitsschutz ist das Lykopin zu nennen, welches besonders in Tomaten vorkommt. In der Küche sollten Tomaten daher immer einen Platz finden. Besonders wertvoll für die Versorgung mit Lykopin ist konzentriertes Tomatenmark, welches eine sehr hohe Konzentration an diesem so wichtigem Terpen an Terpenen enthält. Neben den Terpenen existieren noch eine Vielzahl an weiteren, wichtigen Pflanzeninhaltsstoffen wie beispielsweise Phenylpropane, Alkaloide, Glycoside, Gerbstoffe und Fruchtsäuren, die mit der Verwendung von Gewürzen und Kräutern Einzug in den Speiseplan halten.
Kauf, Zubereitung und Lagerung von Gewürzen

Beim Gewürzkauf können Sie zwischen bereits gemahlenen und noch ganzen Gewürzen wählen. Grundsätzlich sollten Sie eher ganze Gewürze, wie zum Beispiel ganze Pfefferkörner kaufen und diese selber mahlen, und zwar am besten, kurz bevor Sie das Gewürz Ihren Speisen zufügen. So haben Gewürze größte Frische und bestes Aroma. Zum frischen Zermahlen von Gewürzen eignet sich ein kleiner Mörser (z.B. für Korianderkörner; Kreuzkümmelsamen, Senfsamen u.a.) oder spezielle Gewürzmühlen (z.B. für Salz und Pfefferkörner). Ein großer Vorteil des Kaufs von ganzen Gewürzen ist, dass diese länger frisch bleiben und dass deren Qualität und Aroma gegenüber bereits industriell gemahlenen Gewürzen besser ist. Allerdings sind einige Gewürze wie beispielsweise Ingwer oder Zimt recht schwierig zu Hause zu mahlen. Kleinere Mengen solcher Gewürze sollten daher in Pulverform gekauft werden. Manche Gewürze wie zum Beispiel Paprika und einige Gewürzzubereitungen, zum Beispiel Chilipulver, werden im Handel so gut wie immer in bereits gemahlener Form angeboten. Zur Lagerung von Gewürzen verwenden Sie am besten luftdicht verschließbare Glasbehälter, vorzugsweise mit einem Schraubverschluss. Da einige Gewürze lichtempfindlich sind, ist es empfehlenswert, Gewürze an einem dunkleren Platz oder in dunklen Gläsern aufzubewahren. In jedem Fall sollten Gewürze trocken gelagert werden, denn Feuchtigkeit führt oftmals dazu, dass ein Schimmelprozess einsetzt.

Nachfolgend eine kleine Auswahl und nähere Beschreibung einiger Gewürze und Kräuter, die regelmäßig verwendet werden sollten.

1. GEWÜRZE

Pfeffer

Zu den positiven Wirkungen des Pfeffers auf unseren Körper zählen unter anderem die stoffwechsel- und verdauungsanregende Wirkung, da nach dem Genuss von Pfeffer der Speichelfluss und die Magensaftbildung angeregt wird. Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Pfeffersorten, zum Beispiel dem schwarzen-, dem grünen-, dem weißen- und dem Cayennepfeffer. Schwarzer Pfeffer hat eine scharfe und brennende Würze und eignet sich besonders gut zu gebratenem und gegrillten Fleisch, also eine Speise, die häufiger in der Ernährung eines Athleten zu finden sein sollte. Grüner Pfeffer ist sehr aromatisch und im Geschmack milder als der schwarze Pfeffer. Grüner Pfeffer wird sehr gerne zum Würzen von Rouladen oder Frikadellen verwendet, aufgrund seiner weichen Konsistenz kann er aber auch sehr gut für Marinaden oder Brotaufstriche eingesetzt werden. Weißer Pfeffer zeichnet sich durch einen sehr feinen und milden Geschmack aus und kann daher sehr gut in der Zubereitung von Salaten, würzigen Quarkspeisen und hellen Soßen verwendet werden. Falls Sie ganze Pfefferkörner in der Küche verwenden und diese selbst mahlen, sollten Sie diese aufgrund des flüchtigen Aromas aller Pfeffersorten erst kurz vor Ihrer Beigabe in die Speise frisch mahlen. Beim Garen ganzer Pfefferkörner empfiehlt es sich, diese über einen längeren Zeitraum mit zu garen. Cayennepfeffer wird aus einer Chiliart (s.u.) den Vogelaugenchilis, hergestellt. Dazu werden die Chilschoten zunächst getrocknet und dann gemahlen. Cayennepfeffer wird insbesondere für asiatische und südamerikanische Gerichte verwendet. Da Cayennepfeffer keinen besonderen Eigengeschmack hat, aber sehr scharf ist (etwa zwanzig mal so scharf wie Paprikapulver) eignet er sich zwar sehr gut dazu, Ihren Speisen ein extra scharfes Aroma zu verleihen, sollte aber nur sehr sparsam verwendet werden. Für Athleten von besonderem Interesse ist die thermogene Wirkung von Cayennepfeffer.
 
Chili

Zu den gesundheitsfördernden Wirkungen von Chili gehören unter anderem eine kräftigende und entzündungshemmende Wirkung. Auch der Kreislauf, die Durchblutung und die Verdauung werden durch den Verzehr von Chili angeregt. Manche Menschen berichten gar von einer stark anregenden, die Sinnlichkeit fördernde Wirkung. Eine für Athleten sehr positive Wirkung von Chili und Cayennepfeffer (s.o.) ist die Erhöhung der Thermogenese. Nachdem Sie eine Mahlzeit eingenommen haben, kommt es, bedingt durch eine erhöhte Körpertemperatur und einer verstärkten Wärmeabgabe des Organismus an die Umgebung, zu einer Steigerung des Energieumsatzes im Organismus. Die Thermogenese ist nach dem Verzehr von proteinreichen Mahlzeiten um ein vielfaches höher als nach dem Verzehr von fett- oder kohlenhydratreichen Mahlzeiten. Außerdem hält die thermogene Wirkung nach einer proteinreichen Mahlzeit etwa doppelt so lange an, wie vergleichsweise nach dem Verzehr einer fett- oder kohlenhydratreichen Mahlzeit mit dem gleichen Kaloriengehalt. Das ist auch ein wesentlicher Grund für die Wirksamkeit von proteinreichen, kohlenhydratarmen Diäten in einer Phase wo man abnehmen will. Wenn Sie also daran interessiert sind, harte, massive und fettfreie Muskulatur aufzubauen, dann gönnen Sie sich regelmäßig eine proteinreiche Mahlzeit, zum Beispiel gegrillte Hühnerbrust oder gegrillten Fisch und würzen Sie mit einer Prise Cayennepfeffer oder einigen Scheiben Chilis. Die derzeit ca. 6000 bekannten Arten an Chilis unterscheiden sich nicht nur in der Erscheinungsform, sondern auch in der eigenen, typischen Schärfe. Grundsätzlich sind Chili umso schärfer, je kleiner und roter sie sind. Allerdings gibt es auch hier eine Ausnahme, nämlich die kleinen, grünen Jalapeno Chilischoten, die es wirklich in sich haben. Ebenso wie beim Pfeffer, haben Sie auch bei Chilis die Möglichkeit unter verschiedenen Sorten zu wählen. Wenn Sie es sehr scharf mögen, dann sind die eben genannten Jalapeno Schoten, aber auch die roten, kleinen Peperoncini Schoten erste Wahl. Roter Chili ist oft süßlich vom Geschmack und die hellolivfarbenen Anaheim Chili Schoten sind vom Aroma als eher mild bis mittelscharf einzustufen. Sie können Chilis frisch, getrocknet oder eingelegt in der Küche verwenden.

Paprika

Ob gelber, grüner oder roter Paprika, die vielfältigen positiven Auswirkungen auf den Organismus wie zum Beispiel Gefäßschutz durch die Vorbeugung von Blutgerinnseln, Magenfreundlichkeit durch eine verstärkte Sekretion von Verdauungssäften-, oder die appetitanregende Wirkung, gelten für alle Paprikasorten. Aufgrund des scharfen, aromatischen Geschmacks eignet sich Paprika beispielsweise sehr gut zum Würzen von gebratenem oder gegrillten Fleisch oder Fisch, aber auch sehr gut zur Zubereitung von würzigen Quarkspeisen, bzw. Quarkbeilagen für Kartoffeln oder als Brotaufstrich. Achten Sie bei der Verwendung von gemahlenem Paprikapulver darauf, dieses stets gut verschlossen zu halten, da sich das Aroma ansonsten sehr schnell verabschiedet.

Zimt

Unter den verschiedenen Zimtsorten ist Ceylonzimt der bei uns bekannteste und am häufigsten verwendete. Ceylonzimt wirkt sich positiv bei niedrigem Blutdruck aus, er zeigt eine kreislaufanregende Wirkung. Die magenstärkende und hustenlindernde Wirkung sind weitere positive Effekte, die nach dem Verzehr von Zimt im Organismus wirken. Der Einsatz von Zimt in der Küche ist vielseitig. So kann dieses Gewürz sowohl für süße Gerichte, beispielsweise Milchreis, Kompott oder Apfelstrudel als auch für Gerichte mit Lamm-, Geflügel- oder Schweinefleisch verwendet werden. In der indischen Küche wird Zimt häufig ungemahlen für die Herstellung schmackhafter Saucen, zum Beispiel einer leckeren Joghurtsauce, eingesetzt. Dazu werden die Zimtrindenstücke in heißem Öl so lange gebraten, bis sie sich entrollen, dann wird die Temperatur rasch herabgesetzt indem Sie mit Joghurt ablöschen. Die Zimtstücke können Sie dann vor dem Servieren entfernen oder als dekorative, duftende Beilage belassen. Beim Kauf von Ceylonzimt sollten Sie die Stangenform dem bereits gemahlenen Zimt vorziehen. Bereits gemahlener Zimt verliert schnell an Aroma und daher sind ganze Zimtstangen besser dafür geeignet, Ihren Speisen das volle Zimtaroma zu verleihen. Sollten Sie sich für die gemahlene Zimtform entscheiden, achten Sie bitte darauf, dass Sie das Pulver nur sehr kurz erwärmen, da es anstelle seines typisch süßen, lieblichen Geschmacks dann ein eher bitteres Aroma entfalten könnte.

2. KRÄUTER
 
Basilikum

Durch den Gehalt an ätherischen Ölen, insbesondere Estragol und Thymol wirken sich die Blätter dieser Pflanze stärkend und wohltuend auf den Magen- und Darmtrakt aus. Basilikumblätter sind sehr aromatisch und verleihen beispielsweise Salaten, Fisch- und Tomatengerichten sowie Nudelspeisen und Gerichten aus hellem Fleisch (z.B. Kalb, Huhn oder Lamm) einen sehr angenehmen, süßlich pfeffrigen Geschmack. Basilikum ist ebenfalls die Basis eines jeden Pestos. Beim Kauf von Basilikum sollten Sie immer die frischen Blätter dem getrockneten Kraut vorziehen, da die getrocknete Form schnell an Geschmack verliert. Achten Sie aber bitte darauf, dass sich frischer Basilikum nur sehr kurz ca. einen Tag, im Kühlschrank hält und geben Sie die frischen Blätter erst kurz vor dem Servieren von warmen Speisen dazu. Das heißt, erwärmen Sie die frischen Blätter, wenn überhaupt, nur sehr kurz, um das volle Aroma dieser Pflanze in Ihren Speisen genießen zu können.

Dill

Dill zeigt positive Wirkungen für das Immunsystem und kann Infektionen vorbeugen. Außerdem wirkt er beruhigend und verdauungsfördernd und zeigt magenstärkende Wirkungen. Dill kann sehr gut für Gerichte aus hellem Fleisch, wie Kalb- oder Geflügel, aber auch zu Fisch serviert werden. Häufige Verwendung findet dieses Kraut auch in frischem Gurkensalat. Wie auch Basilikum kann Dill in frischer oder getrockneter Form eingekauft werden. Da auch getrockneter Dill schnell an Aroma verliert, sollten Sie Dillsamen möglichst frisch einkaufen und erst kurz vor dem Verzehr im Mörser zerstampfen und Ihren Speisen zugeben.

Oregano

Oregano wächst zwar auch in heimischen Gefilden, jedoch sollte die importierte Form bevorzugt werden, da das intensive Würzaroma dieser Pflanze sich erst bei voller Sonneneinstrahlung entfaltet. Oregano wirkt entzündungshemmend, besonders im Mund- und Rachenbereich und zeigt positive Effekte bei Husten, Magen- und Darmbeschwerden.

Außerdem soll er, ebenso wie Mariendistel, leberstärkende Wirkungen besitzen. Oregano schmeckt scharf und aromatisch würzig. Er passt gut zu Pizza, Kalb- und Schweinefleisch und kann auch sehr gut für die Zubereitung von Tomatensauce verwendet werden. Das frische Kraut sollte aufgrund seines intensiven Aromas sehr sparsam eingesetzt werden und beim Kochen lange mitgaren.

Rosmarin

Rosmarin zeigt herzstärkende Wirkungen, senkt den Blutzucker, wirkt kreislaufanregend und soll positive Wirkungen bei psychischen Problemen, wie nervöser Erschöpfung oder sogar Depressionen zeigen. Aufgrund des intensiven Aromas sollte Rosmarin nur sparsam in der Küche verwendet werden. Die Blätter lassen sich auch gut getrocknet verwenden und sind ohne größeren Aromaverlust länger haltbar. Rosmarin passt gut zu Fleisch, beispielsweise Schweinefleisch und Wildgerichten. Als Zugabe zu Gemüsegerichten entfaltet er ebenso sein volles Aroma, wie auch als Beigabe zu einem Pflanzenöl, in das für einige Tage ein paar Rosmarinzweige gelegt werden.

Thymian

Es existieren sehr viele, unterschiedliche Thymianarten, beispielsweise Zitronenthymian oder auch der deutsche Quendel. Da Thymian sein volles Aroma am besten bei langer Sonneneinstrahlung entfaltet, sollte dieses Kraut aber aus südlichen Anbaugebieten bevorzugt werden.

Thymian zeigt positive Wirkungen auf die Verdauung und wird daher gerne zu schwereren, deftigen Speisen verwendet. Der häufig verwendete Zitronenthymian hat ein typisch pfeffriges Aroma und wird durch einen frischen, zitronenartigen Geschmack angenehm ergänzt. Ein Wort zur Vorsicht: Verwenden Sie Thymian nicht nur aufgrund seines intensiven Aromas sparsam in der Küche, sondern dosieren Sie dieses Kraut auch vorsichtig, da sehr hohe Dosierungen Vergiftungserscheinungen nach sich ziehen können.

Minze

Es gibt sehr zahlreiche Minzsorten, am bekanntesten dürfte bei uns die Pfefferminze sein. Die Pfefferminze zeigt von allen Minzsorten den intensivsten Mentholgeschmack. Minze wirkt krampflösend und entspannend auf die inneren Organe und anregend für die Verdauung. In der Küche findet Minze aufgrund ihres typisch frischen Mentholgeschmacks insbesondere bei der Zubereitung von Eis- und Cremespeisen, aber auch für Saucen Verwendung. Minz-Sauce passt sehr gut zu Lamm- und Geflügelgerichten und wird häufig in indischen Chutneys eingesetzt. Darüber hinaus ist Minze auch eine sehr gute geschmackliche Ergänzung für Salate und Desserts.

Noch eine Anmerkung zu Pefferminze. Bei einem intensiven Workout sollte man seinen Drink mit Pfefferminze versetzen. Pefferminze bewirkt, dass dem Gehirn sozusagen vorgegaukelt wird, dass man in einer kühlen Umgebung ist. Dadurch wird der Puls gesenkt, sodass man härter Trainieren kann.

Lebensmittel für verwendete Kräuter und Gewürze

Fisch: Dill, Basilikum, Cayennepfeffer, Estragon, Rosmarin, Petersilie, Schnittlauch

Geflügel: Basilikum, Cayennepfeffer, Estragon, Kerbel, Muskat, Oregano, Petersilie, Rosmarin, Salbei

Rind: Basilikum, Cayennepfeffer, Dill, Estragon, Kerbel, Koriander, Majoran, Origano, Thymian

Schwein: Estragon, Kerbel, Knoblauch, Salbei, Schnittlauch, Zwiebel

Getreidegerichte: Cayennepfeffer, Estragon, Petersilie, Schnittlauch, Sesam geröstet, Zwiebeln

Kartoffeln: Cayennepfeffer, Kardamom, Kerbel, Knoblauch, Koriander, Kümmel

Nudeln: Petersilie, Sesam geröstet, Oregano, Rosmarin, Knoblauch

Reis: Cayennepfeffer, Estragon, Zimt, Koriander, Petersilie, Schnittlauch, Zwiebeln

Eier: Cayennepfeffer, Kardamom, Melisse, Muskat, Petersilie, Schnittlauch, Thymian, Zwiebeln

Gemüse: Basilikum, Kardamom, Melisse, Pfeffer, Sesam geröstet, Cayennepfeffer, Zwiebeln

Hülsenfrüchte: Kerbel, Koriander, Kümmel, Origano, Paprika, Petersilie, Rosmarin,