Dienstag, 1. Januar 2019

Viel Erfolg für das neue Jahr 2019 - Eine Betrachtung über ein Ziel verwirklichen

Der Jahresanfang ist da und damit die Zeit, wo sich die Fitnessstudios wieder mit hoch motivierten Einsteigern oder Karteileichen füllen. Alle mit dem Ziel abzunehmen und fitter zu werden. Als ich noch nicht in meinem eigenem Studio trainiert habe, war meine Devise zum Jahresanfang; Es lohnt nicht nach links und rechts zu schauen um sich die Namen derer zu merken die (wieder) angefangen haben, weil sie nicht lange genug hier sein werden.

Denn, die guten Fitnessvorsätze des Jahresanfanges sind meistens schnell aufgebraucht.

Warum ?

Ich selbst trainiere jetzt mehr als 30 Jahre und bin nach wie vor motiviert auch morgen weiter zu trainieren.

Warum gelingt es mir und so vielen anderen nicht?

Eine Antwort die regelmäßig kommt, ist die, dass man im Fitnessstudio nicht betreut wird durch einen Trainer. Man trainiert drei bis vier Monate mit ein und demselben Trainingsplan und die anfänglichen Fortschritte weichen schnell einer Stagnation.
Auf diese Feststellung kann man durchaus antworten, dass die meisten Fitnessstudios in Bezug auf die Mitgliederbetreuung Schrott sind. Wenn der monatliche Beitrag um 20,00 € liegt, sollte man mal mit dem Rechnen anfangen. Bei dem derzeitigem Mindestlohn beliefen sich für einen Trainer mit Vollzeitbeschäftigung die Kosten auf mindestens 1.800,00 € mit dem eingerechneten Arbeitgeberanteil. Nun sollte man es auf die Reihe bringen festzustellen, dass das Studio mindestens 90 Mitglieder braucht um nur einen Trainer zu bezahlen. Jetzt rechnen wir weiter. Das Studio hat eine Fläche von 300 qm und die Kaltmiete beträgt nur 2,00 €. Dann kommen weitere 600 € hinzu. Nun kommen solche Kosten wie Heizung, Strom usw. hinzu und wir rechnen ganz schmal mit 1.000,00 €. Der Inhaber muss auch von etwas leben und wir nehmen 1.500,00 € hinzu. Nun muss die ganze Sache auch noch mit Steuern und weiteren Abgaben wie Versicherung oder GEMA betrachtet werden und das sind mal ganz schmal angenommen nur 600,00 €. Im Ergebnis kommen wir auf 5.500,00 €. Das Studio braucht also mindestens 275 Mitglieder. Damit kann das Studio dann 8 Stunden abdecken, wobei der Trainer keinen Urlaub machen und nicht krank werden darf und der Inhaber übernimmt die Reinigung des Studios. Also lässt sich feststellen, ein solches Studio kann keine persönliche Kundenbetreuung bieten.

Wenn es also bei ihnen in dieser Ebene kriselt, haben sie wahrscheinlich nur die Möglichkeit sich ein anderes Studio zu suchen, welches eine persönliche Betreuung sichert. Soweit ein solches Studio teurer ist, was es mit Sicherheit sein wird und sie meinen, sie können sich das nicht leisten, überlegen sie sich Sparmaßnahmen. Vielleicht hilft ihnen hierbei folgende Überlegung. Wenn Sie mit 55 Jahren erwerbsunfähig werden, erhalten sie bei einem Bruttoeinkommen von 2.500 € eine stattliche Erwerbsminderungsrente um 850 €. Wenn sich daraus ein Nettoeinkommen von etwa 1.600 € netto ergibt, dann entsteht ein Verlust von 750 €. Vielleicht lohnt es sich doch 100 € für die Gesundheit im Monat zu investieren.

Für mich beantwortet sich die Frage nach dem Scheitern jedoch aus einer anderen Sicht.

Zum einen besteht bei vielen Menschen eine Perspektivlosigkeit mangels fehlender Idee zum Leben. Zum anderen haben wir die Fähigkeit verloren, aus eigenem Antrieb zu Leiden.

Ja ein Hauptgrund ist, dass wir verlernt haben uns körperlich zu verausgaben. Das Elend fängt beim Schulsport an und wird dann mit der Werbung ein Leben lang fortlaufend erneut suggeriert.

Sie haben irgendeine Empfindlichkeit wie Stress, also wirf eine Tablette ein. Ab einem Alter von 50 Jahren werfen zwei Drittel aller Deutschen mehr als zwei Tabletten täglich ein. Und dieser Wahnsinn hat steigende Tendenz. Wenn ich so in mein Umfeld schaue könnte ich sprichwörtlich kotzen. Da gibt es Leute die sind wirklich gut betucht. Statt ihre Freizeit für ein bisschen Sport zu nutzen und sich fit zu halten, putzen sie lieber ihre Einfahrt mit Cellulite am Arsch, dass du denkst die Alpen haben sich verirrt. Oder du siehst, wie ein Haufen Elend sich die Treppe hoch schleppt, weil die Knie dank des „kleinen“ Übergewichts vor dem 50. Lebensjahr den Geist aufgegeben haben. Hauptsache die Größe des Autos vor der Tür stimmt und im nicht genutzten Swimmingpool kämpft die luftgefüllte Palmeninsel gegen die Gegenstromanlage an.

An dieser Stelle soll mir auch keiner mit der Ansage kommen, er hätte keine Zeit. Wenn mir jemand erzählen will, er würde über die Woche keine Zeit für drei bis vier Stunden finden um Sport zu treiben, dann macht er was falsch in seinem Leben. So klar sehe ich das und da lasse ich auch keine Diskussion zu, denn so ist es. Wenn man sich sportlich bewegen will, findet sich die Zeit und, wenn man keinen Sport treiben will, dann findet sich eine Ausrede.

Das zweite Problem in Bezug auf die Idee zum Leben begründet sich in der Frage nach dem warum mache ich das mit dem Sport.

Ich antworte hierauf immer mit dem Gleichnis. Was nützt mir Reichtum, wenn der andere schneller zur Futterkrippe rennt. Ich kann zwar auf Gold herumlutschen, aber satt werde ich davon nicht. Um also satt zu werden, muss man sich bewegen können und um möglichst schneller zu sein als der andere, muss ich fitter sein. Dieses fit sein schafft zugleich Freiheit.

Die meisten denken bei dem Wort Freiheit immer viel zu groß. Freiheit fängt ganz klein an. Du fährst zum Einkaufen und an vorderster Front sind alle Parkplätze voll. Was soll´s. Stelle ich mich auf den letzten Platz. Oder ich muss nach dem Essen kein Insulin spritzen. Oder, wenn jede Bewegung schmerzt und man ständig auf die Einnahme von Schmerzmitteln angewiesen ist. Oder ich muss mich im Urlaub von so einem halbverhungerten Esel in das auf dem Hügel liegende authentische Nomadendorf schleppen lassen. Ohne all dem zu sein, dass ist Freiheit.

Was die Problemlage der Leidensfähigkeit angeht, so sage ich, dass man diese erlernen kann. Eines der Programme die ich jedem anbiete, der meint er sei mental fit und athletisch aus trainiert, besteht aus nur zwei Übungen und einer Zeitdauer von 35 min. Machen sie im Wechsel eine Wiederholung Kreuzheben, mit einem Gewicht welches 90 % ihres Maximalgewichtes entspricht und im Anschluss einen Burpee. Stellen sie die Uhr so hin, dass sie die Zeit nicht sehen können und versuchen sie so viele Wiederholungen in den 35 min zu absolvieren, wie möglich. Um nunmehr durchzuhalten, braucht man meiner Meinung nach die Idee der Überlegenheit. Jetzt werden gleich die Antifa und Pseudoliberalen aufschreien, von wegen Herrenrasse und so. Alles Schwachmaten, die Angst vor ihrem eigenem Arsch haben, weil da auch nur Scheiße rauskommt.

Lasst mich die Idee von der Überlegenheit ausführen. Es geht nicht darum der Erste zu sein. Wenn man der Erste wäre, hat man gleich zwei neue Probleme. Zum einen hat man keinen mehr vor sich, an dem man sich messen kann. Zum anderen müsste man sich Fragen, was man noch erreichen kann, wo man doch alles erreicht hat.

Überlegenheit heißt, besser zu sein als man gestern war. Man will zum Beispiel abnehmen. Wo liegt der Fehler, dass es nicht klappt! Sie haben über zehn Jahre angenommen 10 kg zugenommen und nun wollen sie in einem Monaten wieder auf ihr angestrebtes Idealgewicht. Wenn sie Mathematik beherrschen, dann wissen sie: Scheitern ist da vorprogrammiert. Ein Kilogramm Körperfett enthält 7000 Kcal. Also müssten sie 70.000 Kcal in 31 Tagen abbauen, also durchschnittlich 2.258 Kcal pro Tag und ich spreche hier von Körperfett. Versuchen sie es und sie werden scheitern. Gehen sie lieber so an ihre Ernährungsweise und ihr Training heran, dass sie jeden Tag weniger Wiegen als zuvor und, wenn es nur 10 Gramm sind.

Sie wollen stärker werden. Gestern waren sie noch ein fauler träger Mensch und morgen wollen sie 100 kg in der Bank drücken. Geht natürlich nicht. Lernen sie das Training zu periodisieren, um nach jedem Training etwas besser zu sein.

Und so geht es mit jeder Problemlage, die sie angehen wollen. Suchen sie nach einer praktikablen Lösung und halten an diesem Weg fest. Nur so und nicht anders kann es gehen.


Vor allem trennen sie ich von dem Grundsatz: Zeit ist Geld und streben ihr Ziel nach dem Grundsatz an: Ohne Schmerz wäre es nicht dasselbe.